Gustavos Seite

Das ist meine Seite! Ich bin ziemlich neu auf dieser Welt und kann noch nicht so gut schreiben. Deswegen wird mein Vater mir erst mal helfen, meine jeweiligen Gemütszustände aufzuschreiben.

Über meine Geburt will ich nicht mehr nachdenken, ich kann nur sagen: Es war ganz schön anstrengend! Aber das habe ich hinter mir und bis jetzt bin ich auch ganz zufrieden, was mit mir, in dieser Welt, passiert ist.

Hier ist ein Bild von mir als ich das Krankenhaus verlassen habe. Ich dachte dort wäre mein zu Hause, aber jetzt weiß ich, dass es einen schöneren Ort zum leben gibt.

zum vergrößern auf die Bilder klicken

Hier zu Hause sind meine Eltern und meine Oma aus Brasilien für mich da. Welche Sprache ich später mal lerne, muss ich mir noch überlegen. Klasse ist auf jeden Fall, dass drei Menschen für mich da sind, so bin ich nie allein. Das ist für mich wichtig, obwohl ich die meiste Zeit schlafe. Wenn ich aufwache, dann ist immer gleich jemand da.

Das sind wir Drei!!

Dann noch die Sache mit dem Milchtrinken. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, aber mittlerweile kriege ich das gut hin und es schmeckt sehr gut. Das kann so weiter gehen.
Mein Vater stellt sich manchmal noch ein bisschen dusselig an, besonders beim Windelwechsel, aber das wird er schon noch lernen.

Jipiieh! Heute ist endlich mein Auto gekommen. Es ist ein Kinderwagen ganz für mich allein, natürlich einer zum Joggen. Wie ich das finde weiß ich noch nicht, aber Mama und Papa sind ganz begeistert. Mein Vater konnte das Teil sogar zusammen bauen. Also ist es ein einfaches Prinzip;-)

Mit meinem neuen Babyjogger bin ich heute zum ersten mal unterwegs gewesen, allerdings nicht zum Joggen, denn das wäre noch etwas heftig für mich. Nein, wir waren in der Kirche zum Gottesdienst. Ich habe die ganze Zeit in meinem Wagen geschlafen. War klasse!
Ansonsten hatte ich die ganzen letzten Tage Besuch. Jeden Tag kamen Leute um mich anzusehen. Schön, wenn man im Mittelpunkt steht, kann aber auch ganz schön anstrengend sein.

Heute habe ich einen Ausflug gemacht. Ich war in der Schule von meinem Vater. Das war vielleicht aufregend! Zuerst habe ich die Klasse besucht in der mein Vater unterrichtet. Die Kinder waren alle sehr nett, aber nach 10 Minuten wurde es mir dann doch zu viel, denn sie habe alle durcheinander geredet. Dann ging es ins Lehrerzimmer, also ich kann euch sagen!
Lehrer sind gar nicht so schlimm, ich war immer süß und soll angeblich so aussehen wie mein Vater, was die immer alle so erkennen. Totaler Blödsinn!

Papa hat mich heute gebadet. Zum ersten mal! Sonst macht das immer meine Mutter oder meine Oma (die ist immer noch da). Um es kurz zu machen...ich habe es überlebt. Obwohl ich zwischenzeitlich schon meine Bedenken hatte. Er hat sich dann sehr bemüht mich gut abzutrocknen und dann...! Meinen Strampler anziehen, das ist 'ne echte Nummer. Die Arme durch die Ärmel stecken, ist immer als ob er mir den Arm brechen will, aber wir haben es dann doch geschafft. Ohne Verletzungen davonzutragen. 

Mein Oma ist wieder in Brasilien. Gestern ist sie zurück geflogen. Da war ich aber traurig. Meine Eltern, besonders meine Mutter, sind auch sehr traurig. Das bedeutet ein Arm auf dem ich einschlafen kann weniger.
Heute war dafür Levi zu Besuch. Levi ist der Sohn von Ann-Katrin und Steffen Benecke. Steffen ist Papas Freund, die laufen oft zusammen. Ich glaube Levi wird mein Freund, obwohl er riesig ist. Man ist der schon groß, da habe ich mich richtig erschrocken. Aber er ist auch schon mehr als doppelt so alt wie ich.

Hier ist jetzt endlich ein Bild von uns beiden:

 

Ostern war ich in Kaierde! Da fragt ihr euch alle was oder wo ist Kaierde?
Kaierde ist ein kleines Dorf in Südniedersachsen in dem mein Papa geboren wurde. Echt, mein Vater ist dort geboren!  Also haben wir meine Oma und meinen Opa besucht. Tanten und Großtanten, Cousin und Cousine und viele Leute wollten mich sehen. So ein Dorf ist total anders als eine große Stadt. Es ist viel leiser und riecht auch ganz anders. Dann haben die Erwachsenen alte Fotos angeguckt und sich kaputt gelacht. Ihr ahnt schon was kommt. Das Foto unten bin nicht ich, sondern mein VATER! Der sieht aus wie ICH! Na ja zumindest als Baby...

Jetzt sind war wieder in Hamburg und ich ruhe mich von der Reise und all dem Ansehen aus:-)

Gestern hatte ich Geburtstag. Ich bin 2 Monate alt geworden. Das haben wir zwar nicht so doll gefeiert, weil meine Papa viel  zu tun hat. Jeden Abend ist er unterwegs gewesen, wegen demMarathon am Wochenende. Außerdem fängt Mama an komische Übungen zu machen, manchmal darf ich sogar was mitmachen. Dann sitze ich auf ihrem Bauch und sie strampelt mit den Beinen. Papa sagt das ist Athletik, weil Mama auch bald wieder laufen will. He? Laufen? Da kann ich mich noch ein bisschen erinnern als ich noch in Mamas Bauch war. Da ist sie manchmal laufen gewesen und das hat dann so schön geschaukelt. Jetzt lege ich mich lieber auf das Sofa und beobachte alles was um mich rum so passiert. Ich kann nämlich mittlerweile gut gucken. Das hat auch der Doktor gesagt. Genau! Ich war nämlich beim Arzt. Das erste Mal in meinem Leben, abgesehen von den Ärzten im Krankenhaus. Krank bin ich nicht, aber ich muss eine sogenannte Routineuntersuchung über mich ergehen lassen. U3 heißt das. Der Doktor war nett bis er dann so komische Sachen gemacht hat: an den Beinen gefasst und mit den Kopf nach unten gehalten , ins Ohr geguckt, so laut in die Hände geklatscht, dass ich mich so erschrocken habe und weinen musste. Am Ende waren alle glücklich, Mama, Papa, der Doktor und ich, weil endlich alles vorbei war. Ich bin total gesund, wiege mittlerweile 5,5 kg (Papa sagt manchmal schon Dicker zu mir) und bin 60,5 cm lang.

Ihr wisst sicherlich, dass ich eine brasilianische Mutter und einen deutschen Vater habe. Toll, ne? Meine Mama kommt aus einem Land wo es immer warm ist, deswegen muss ich mich immer gaaaaanz warm anziehen wenn ich raus gehe. Der Astronaut auf dem Bild bin ich!

 

Ich muss mit Euch mal im Vertrauen reden. Also im Moment brauche ich viel Aufmerksamkeit. Meine Eltern geben sich wirklich viel Mühe, aber...ich will mehr!!! Deswegen schreie ich manchmal laut und lange, außerdem will ich andauernd an Mamas Brust, das ist toll sage ich Euch. Liege da so rum und nuckle vor mich hin, oft vergesse ich, dass ich trinken wollte. Aber es ist sooooo schööööön an Mamas Brust. Am letzten Freitag war ich mit Papa allein zu Hause. Der hat aber keine Brust, zumindest keine so weiche wie Mama. Also habe ich geschrieen und geschrieen, man hat der Sachen mit mir angestellt. Zu guter Letzt habe ich dann aufgehört und bin müde eingeschlafen. Ich glaube Papa auch;-) Ich bin jetzt übrigens 11 Wochen alt.

 

Pfingsten war ich in Kaierde bei meiner Oma und meinem Opa. Der Grund warum wir dort waren: Meine Tante Ulrike und mein Onkel Peter haben Silberhochzeit gefeiert. Also Tante Ulrike ist die Schwester vom meinem Papa und Peter ist logischerweise ihr Mann. Deswegen auch Silberhochzeit:-)
Ich war zum ersten Mal auf einer großen Familienfeier. Wir sind in ein Gasthaus gegangen, ich bin mit meinem Kinderwagen dort gewesen, und da waren viele Menschen!!! Soweit kann ich noch nicht zählen, aber mein Vater meinte, dass  ungefähr 120 Menschen da waren. Das schlimmste war der Gestank, die haben alle so weiße Stäbchen im Mund gehabt und dann kam Qualm aus ihrem Mund, das hatte ich vorher noch nie gesehen. Das hat furchtbar gestunken. Die Musik war auch ganz schön laut und deswegen hat mich meine Oma auf den Arm genommen und hat mich einmal durch den Saal getragen, an jeden Tisch, alle haben sich gefreut und waren sehr nett zu mir. Nach einer Stunde musste ich dann nach Hause, weil meine Mutter meinte, dass Babys noch nicht so lange feiern dürfen. Zu Hause war dann ein Babysitter für mich da. Die Frau war nett, glaube ich, weil ich gleich eingeschlafen bin.
Am nächsten Tag waren wir noch einmal bei der Feier. Katerfrühstück hieß das jetzt. Ich konnte länger da bleiben, weil weniger Stäbchen in den Mündern der Menschen waren. Meine Tante Ulrike hat mit mir getanzt, ganz allein auf der Tanzfläche, alle haben geguckt. Papa fand das peinlich, aber mir hat es gefallen und so habe ich alle angelacht.
Es gab viel zu Essen und irgendwie habe ich durch Mamas Milch alles probiert. 

Lange nichts von mir hören lassen! Papa hat schon gemeckert, also will ich mal berichten was die letzten Wochen so abging. Auf jeden Fall muss ich Euch erzählen, dass wir schon wieder in Kaierde waren. Und zwar am 01.06./02.06., weil Papa Geburtstag hatte. Ich weiß nicht wann er Geburtstag hat, denn so lange bin ich noch nicht auf der Welt. Mit diesem Geburtstag ist es aber großer Blödsinn gewesen, denn Mama hat mir erzählt, dass Papa am 19.11. Geburtstag hat. He?
Also die Sache liegt so: Papa ist Läufer, Marathonläufer, ein Marathon ist angeblich 42,195 Km weit. Keine Ahnung was das ist und so feiert Papa seinen 42,195 Geburtstag. Verstanden? Ne, macht nichts ist mir auch zu "hoch". Ist auch egal warum wir gefeiert haben, es war auf jeden Fall klasse, denn es waren ganz viele Freunde da und fast alle haben Kinder, also waren auch viele Kinder da. Ich war zwar der Kleinste, aber das war nicht schlimm.

Weltmeisterschaft! Man war das spannend und jetzt spielt Deutschland gegen Brasilien. Das ist toll, weil ich zu beiden Ländern gehöre. Meine Vater und meine Mutter sind bei den Halbfinals super aufgeregt gewesen. Geschrieen haben sie beide, am Anfang habe ich mich immer erschreckt, aber dann habe ich mich daran gewöhnt. Am Ende sind Mama und Papa durch die Wohnung getanzt.
Überhaupt muss ich erzählen, was bei uns so abgeht. Vater und Mutter haben beide Brasilien-Trikots an. Und ich.....
ich habe einen Superstrampler in gelb-grün. Sieht super schick aus, außerdem habe ich eine Kappe und Schuhe in den brasilianischen Farben. Alles aus Brasilien geschickt! Bald werde ich euch Bilder davon zeigen.
In all dieser Aufregung habe ich es in den letzten 2 Wochen prima gelernt, dass ich mich vom Bauch auf den Rücken drehen kann. Mama und Papa waren so glücklich, dass ich das geschafft habe, obwohl....ist doch nichts dabei:-)

Deutschland gegen Brasilien! Ich bin schon Weltmeister, egal wie das Spiel ausgeht. Ich kann mich immer freuen.

Wir haben Besuch! Mein Onkel Francisco aus Amerika ist bei uns. Er ist der Bruder von Mama und kann gaaaaanz toll Klavier spielen. So hat er mir gleich ein Spielzeugklavier mitgebracht. Da haue ich immer drauf rum. Ich muss jetzt noch eine weitere Sprache lernen. Nicht nur portugiesisch und deutsch, sondern jetzt auch englisch, denn mein Vater und Onkel Francisco sprechen englisch miteinander. Bei all diesem Kauderwelsch komme ich noch ganz durcheinander. Ansonsten ist es aber ganz klasse mal wieder einen mehr bei uns zu haben.

Also mein Onkel Francisco ist wieder weg. Wir haben ihn zu einem Platz gebracht, da waren ganz viele Leute. Dann wurde  verabschiedet und weg war er. Wir sind mit dem Auto allein nach Haus gefahren. Mein Vater hat mir erklärt, dass wir auf einem Flughafen waren.  
Und jetzt kommt das Beste!!!
Am nächsten Tag sind wir wieder zu einem Flughafen gefahren, diesmal hat uns Jens (von dem habe ich noch gar nicht erzählt: Bei dem sitze ich super gern auf dem Schoß) dorthin gebracht und wir hatten drei große eckige Taschen mit. Klar was jetzt kommt...l Wir sind dann in eines dieser Flugzeuge gestiegen und sind in die Luft gegangen. Ich sage euch, das war klasse. Dann sind wir noch einmal gelandet und Papa und Mama mussten sich ganz doll beeilen. Ich fand das alles sehr lustig und ich habe noch nie soviel verschiedene Sachen gesehen. War superinteressant. Dann sind wir wieder in ein Flugzeug gestiegen. Ich habe ein eigenes Bett, ganz für mich allein bekommen. Dann habe ich geschlafen, getrunken, geschlafen, getrunken und wir waren immer noch nicht da. Also habe ich wieder geschlafen und dann..... logisch wieder getrunken. Irgendwann sind wir dann doch gelandet. In SAO PAULO, der Heimat meiner Mutter. Da hat uns mein nächster Onkel abgeholt. Der heißt Paulo, aber nicht weil er aus Sao Paulo kommt:-) Der redet jetzt wieder nur portugiesisch mit mir. Dann sind wir zu Oma Zelia und Opa Ismael gefahren. 

  

Das war eine Aufregung, denn außer Oma Zelia hatten die anderen mich noch nicht gesehen. Auch die Schwester von Mama war dann dort. Die hat ein Kind, größer als ich, aber im Vergleich zu den anderen Menschen doch ziemlich klein. Also so ein Mittelmensch.


Die Reise war zwar sehr lang, aber da ich die ganze Zeit geschlafen und getrunken habe, ist die Zeit wie im Fluge vergangen. Und jetzt sind wir hier: mal sehen was noch passiert.

Die erste Woche in Sao Paulo liegt hinter mir. Ich komme vor lauter Aufregung kaum zum Luft holen. Am Samstag gab es Churrasco, das ist so was wie Grillen in Deutschland. Es waren ganz viele Leute da und alle wollten mich auf dem Arm nehmen. Was mir hier auffällt ist, dass die Gesichter hier viel verschiedener sind als in Deutschland. Manche sehen ein bisschen so aus wie mein blasser Vater, aber es gibt auch welche die sehen eher so aus wie meine Mutter. Ich lerne auch besonders gut meine andere Sprache, weil hier alle diese Sprache sprechen (außer mein Vater der Dummkopf), naja ich sehe schon irgendwann muss ich ihm das wohl selbst beibringen.

Am Sonntag waren wir dann in der Kirche, die ist viel größer als in Hamburg. Auch hier bin ich zum Pastor gebracht worden und ich wurde von der Bühne aus allen gezeigt. Ich konnte auch alles gut sehen. Hat mal wieder viel Spaß gemacht. Dann hat mich meine Mutter in einen Raum gebracht, wo ganz viele Babys waren. Da hat sich dann eine Frau um mich gekümmert. Irgendwie sind die alle echt nett hier.

Also eines finde ich dann doch komisch hier. Irgendwie ist das mit dem Dunkel und Hell hier anders, deswegen kann ich nachts nicht so gut schlafen. Mein Vater hat mir erklärt, das liegt an der Zeitverschiebung. He? Als ob man die Zeit verschieben könnte. Er sagt, wenn es hier 15:00 Uhr ist, dann ist es bei uns in HH 20:00 Uhr. Wie kann es hier 15:00 Uhr sein und in HH 20:00 Uhr? Das liegt an der Sonne, die um die Erde kreist, sagt mein Vater und außerdem ist die Erde nicht gerade in der Luft, sondern etwas schräg und Sao Paulo ist auf der unteren Seite der Erde, deswegen ist es verschieden hell und dunkel. Glaubt ihr den Quatsch? Ich jedenfalls nicht. Ist mir eigentlich auch egal, ich schlafe, wenn ich müde bin und wenn ich nicht müde bin, dann schlafe ich auch nicht. Das ist eine einfache Wahrheit. Da kann mir die Sonne und die Erde gestohlen bleiben. Wenn ich groß bin, dann wird es mir mein Vater noch einmal erklären, der ist schließlich Lehrer :-)
Es ist aber noch etwas neues für mich passiert. Ich habe heute zum ersten Mal was anderes gegessen, als die Milch von meiner Mama. Bis jetzt habe ich geschrieen und schon kam Mama und hat mir Milch aus ihrer Brust gegeben. Lecker sage ich euch. Heute (ganz ohne schreien) kam Mama mit einem kleinen Stock mit einer Schale dran. Mama sagt: Das ist ein Löffel. Mit diesem Löffel hat sie mir aus einer richtigen Schale etwas zu essen gegeben. Rot war es und es war fester als Milch, aber was soll ich sagen....es hat geschmeckt. Ich habe richtig reingehauen, obwohl ich gar nicht so viel bekommen habe. Hinterher sah ich aus wie ein Indianer ganz mit roter Pampe voll. Danach gab es auch noch Milch von Mama. Alles in allem hat es mir gefallen. Kann so weiter gehen.....

Ich bin wieder zu Hause. Wir sind wieder in einem großen Flugzeug geflogen, haben aber diesmal länger gebraucht, weil wir uns noch eine andere Stadt angeguckt haben. Die Stadt hieß London und ist auch ziemlich groß. Eine Freundin haben wir dort auch getroffen. Das hat Spaß gemacht. Jetzt bin ich aber wieder hier und die was mir auffällt ist, dass es viel länger hell ist. Also ist für mich auch keine Grund früh zu schlafen. Ich glaube meine Eltern finden das nicht so gut, aber wenn ich nun mal nicht müde bin:-)

Lange Zeit habe ich mich nicht mehr gemeldet. Jetzt wird es mal wieder Zeit, dass ich von mir berichte. Das Leben nahm eigentlich seinen normalen Lauf. Mama und Papa kümmern sich um mich, ich schlafe meistens einigermaßen gut und wenn ich mal schlecht träume und dann wach werde, dann ist Mama meistens sofort da. Papa sehe ich nachts selten, der wird nie wach der Penner. Ich glaube ich würde verhungern und verdursten, wenn ich ihn wach schreien sollte.
Vor ein paar Tagen sind wir in Dänemark gewesen. Das war vielleicht kalt dort. Wir haben eine Cousine von Mama besucht, die seit kurzer Zeit dort wohnt. 

Ich habe zum ersten mal in einem Hotel übernachtet, dafür hat Papa mir extra ein Bett zum zusammenklappen gekauft. 
Echt chic!

Gestern waren meine Freunde Finn und Levi hier. 

Levi kannte ich ja schon, aber Finn hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen. Die Väter von Finn und Levi sind Papas Lauffreunde, mit denen ist er immer durch die Gegend gerannt. 

Die Geschichte sagt, dass sie  bei ihren Läufen die Schwangerschaften abgesprochen hätten, denn wir Kinder sind innerhalb von 5 Monaten geboren. Finn am 28. September 2001, Levi am 17. Dezember 2001 und ich am 22. Februar 2002.
Ich habe einen Kriechtunnel geschenkt bekommen, ganz toll sage ich euch. Deswegen habe ich heute am Montag, den 14.10. noch einmal krabbeln geübt. Ich hatte mir vorgenommen bis zu meiner Lieblingsschublade zu kommen. Das habe ich mir schon öfter vorgenommen, aber hatte es noch nie geschafft. Heute dann.....krabbel, krabbel, krabbel schon war ich da. Bestimmt 2m !!! Dann war ich aber auch erschöpft und habe mich auf den Bauch gelegt. Jetzt kann ich auch bald durch meinen Kriechtunnel krabbeln.

Es wird mal wieder Zeit, dass ich mich melde. Glaubt mir, es liegt nicht an mir. Ich habe schon oft meinem Vater gesagt, dass wir mal wieder was in den Computer schreiben sollten, aber die faule Socke hat immer keine Zeit. Wenn ich auf den PC rumtippe, dann treffe ich nie die richtigen Tasten. Ich bin also weiterhin auf die Hilfe meines Vaters angewiesen. Na ja, jetzt wollen wir mal aufschreiben was in den letzten Monaten so gewesen ist.
Mittlerweile krabbele ich durch die ganze Wohnung. Alle Räume "gehören" mir! Außerdem kann ich schon gut stehen und viele Dinge neu entdecken. 

Selbst auf den Tisch kann ich schon fassen, das macht meine Eltern aber immer nervös, weil ich Zeitungen, Gläser oder auch andere wichtige Dinge erreichen kann. Ich weiß gar nicht was die immer haben, ich bin doch nur neugierig. Ich muss schließlich die ganze Welt kennen lernen, also auch was auf dem Tisch liegt. Dann gibt es da noch ein Bücherregal, ich sage euch, da kann man toll Bücher rauskramen...Papa wird dann immer ganz aufgeregt und trägt mich zurück auf meine Spieldecke. Aber kaum sitzt er wieder am Computer, dann bin ich wieder auf dem Weg zum Bücherregal. Ich mag das Spiel: Hinkrabbeln und dann wieder Wegtragen.
Das Gehen auf zwei Beinen macht mir aber noch groooße Schwierigkeiten. Warum soll ich auch gehen können? Wenn ich krabbele bin ich viel schneller und auf vier "Beinen" auch sicherer. 
Ich war jetzt auch schon ein paar Mal im Schwimmbad. Ich gehe immer mit meiner Mama. Da sind viele andere kleine Menschen, die so ähnlich aussehen wie ich. Wir machen Spiele im Wasser. Das macht echt Laune und immer wenn ich in die große Halle komme jubele ich sofort los. Mein Papa war noch nicht mit, der ist, glaube ich, wasserscheu.
Es ist im Moment eine komische Zeit, es ist doll kalt draußen, alle kaufen Geschenke, in den Straßen sind Lichter und die Geschäfte sind schön bunt. Papa sagt es ist bald Weihnachten. Ich weiß nicht was das ist, aber es muss was besonderes sein, weil so eine Hektik habe ich noch nie erlebt.

Wir sind wieder mit einem großen Flugzeug geflogen. Diesmal sind wir auf dem Hinflug in einer anderen Stadt gewesen. Sie hieß Madrid. Dort hat uns eine Freundin von meiner Mutter abgeholt und wir sind in die Stadt gefahren. Da war ein Betrieb auf den Straßen. Ich konnte mit meinem  Kinderwagen kaum durch kommen. Wir sind dann aber weiter nach Sao Paulo geflogen. Mittlerweile kenne ich mich schon gut aus. Wieder hatte ich mein kleines Bettchen und bin gleich eingeschlafen. 
Am Flughafen hat uns dann wieder Paulo, der Schwager meiner Mutter abgeholt. 
Oh je, ist das heiß hier, ich meine heiß, richtig heiß. Ich schwitze ganz doll. 

Auch meine Mutter jammert, obwohl sie von hier ist, von meinem Vater ganz zu schweigen. Ich habe mich echt gefreut alle wiederzusehen. Oma und Opa, Maressa und Ismelia und und und....Ach übrigens bin ich nicht mehr der Kleinste, denn Ismelia, die Schwester meiner Mutter, hat im September ein Baby bekommen, deswegen war sie im Sommer auch so dick. Raissa heißt das Baby, liegt aber nur rum und ich kann gar nicht mit ihr spielen. Da ist es mit Maressa schon besser. Mit der spiele ich ab und zu mal, obwohl sie meine Babysprache auch nicht versteht.


Auf der Straße werde ich oft Alemaozino genannt, das heißt so viel wie "Kleiner Deutscher". Na ja meinetwegen! 

AAAAAAAH! Ein Zahn! Das fühlt sich vielleicht komisch an, deswegen habe ich auch einen Tag lang gebrüllt, na ja fast den ganzen Tag. So wahnsinnig bin ich dann doch nicht. Habe mich aber schnell an das komische im Mund gewöhnt. Jetzt ist es schon nicht mehr so schlimm. Meine Mutter hat sich aber mächtig Sorgen gemacht.
Jetzt sind wir schon fast 2 Wochen hier und haben prima Weihnachten und Sylvester verbracht. Sylvester habe ich glatt verpennt, denn ich habe mich wie immer, so um 8:00 Uhr ins Bett gelegt und habe wie immer geschlafen. Am nächsten Tag hat mein Vater mir erklärt, dass jetzt ein anderes Jahr ist. Das ist mal wieder etwas das ich überhaupt nicht verstehe. Es ist alles gleich, nichts ist anders, gar nichts...also was soll dann neu sein?
Das einzige was mir echt auf die Nerven geht ist, dass ich als lebender Moskitofänger benutzt werde. Ich schlafe mit Mama und Papa in einem Raum. Das ist natürlich klasse! Allerdings sind immer alle Mücken bei mir. Ich habe schon etliche Stiche......und Vater und Mutter keinen einzigen. Echt! Keinen einzigen. Sie sind darüber schon ganz verzweifelt und jetzt habe ich ein Netz über meinem Bett. Sieht echt komisch aus, aber wenn's denn hilft.
Morgen fliegt übrigens mein Vater wieder nach Deutschland. Ich bleibe mit meiner Mutter noch ein bisschen hier. Ich glaube Papa ist darüber ziemlich traurig. Der soll sich mal nicht so anstellen:-) 

Also, es liegt nun wirklich nicht an mir, wenn ich in letzter Zeit nichts geschrieben habe. Mein Vater ist im Moment scheinbar voll im Stress. Weiß auch nicht wieso. Das ist schon komisch mit den Erwachsenen, immer hin und her, hierhin und dorthin. Da bin ich lieber zu Hause und spiele mit meinen Sachen. 
Was hat Papa auch gejammert als er allein in Deutschland war. Wir haben ab und an mal telefoniert und er hat immer gesagt, dass Mama und ich bald nach Hause kommen sollten. Waren doch nur 2 Wochen! In den 2 Wochen waren wir in Brasilien noch in Rio, um ein großes Familientreffen zu feiern. Ganz viele Menschen waren da und alle haben sich gefreut mich zu sehen. Toll war das!


Der Rückflug aus Sao Paulo war dann wie immer. Ich habe die ganze Zeit gepennt. Als wir dann in Hamburg waren war es kalt, nein bitterkalt oder besser gesagt super-bitterkalt. Drinnen war das ja nicht so schlimm, aber draußen habe ich mich schon gewundert. Ich habe alles wiedererkannt und mich dann schnell wieder eingelebt. 
Jetzt bereite ich mich langsam auf meinen ersten Geburtstag vor. Der ist nämlich am 22.02.!

Das war 'ne Party! Es waren insgesamt 14 Freundinnen und Freunde da: Lena, Elisa, Levi, Florian, Fiona, Joshua, Sidne, Luca-Samuel, Larissa, Greta, Luisa, Phillip, Antonio und ich natürlich.

 Klar waren alle Eltern mit und noch andere erwachsene Freunde. Wir haben bei Papa in der Schule gefeiert, da konnten wir ganz klasse spielen. 

Drinnen und draußen und es gab zu essen (hat Opa gemacht, weil der Bäcker war). Ich durfte von all den schönen Sachen nichts probieren, ich habe nur meinen Brei bekommen. Es war ja mein erster Geburtstag und ich wusste nicht, dass man total viel Geschenke bekommt, klasse Spielsachen. 

Ich finde man sollte öfter Geburtstag haben. Papa hat mir gesagt, dass ich bis nächstes Jahr warten muss. Dann werde ich zwei, jetzt bin ich eins...und was war ich bis jetzt die ganze Zeit? Eine Null? Ich war doch schon da, aber jetzt bin ich erst eins. Ich habe Papa gefragt und er hat es mir erzählt wie das kommt. Nur habe ich nichts verstanden, wie immer, wenn der Herr Lehrer mir was erklärt. Vielleicht kann es einer von euch erklären. War ich wirklich eine Null?
Das Leben geht weiter, aber ich fühle mich schon deutlich größer. Ich glaube ich sollte demnächst mal mit dem Gehen anfangen, obwohl krabbeln deutlich schneller und viiiiiieeeeellll sicherer ist. Aber die anderen Kinder sind alle auf zwei Beinen gelaufen, also sollte ich auch damit anfangen.

Also jetzt mal ehrlich! Alle nerven rum, dass ich doch bitte schön auf zwei Beinen gehen soll, wie alle anderen. Ich finde aber, dass krabbeln sicherer und schneller ist. Vor allem sicherer:-)
Aber Papa und Mama haben so rumgenervt, so dass ich heute am 06.03.03 ihnen den Gefallen getan habe. Mama ging rückwärts vor mir her und ich musste hinter ihr herlaufen. Habe ich dann auch getan. Fast 2m!! Hoffentlich ist jetzt Ruhe. Ich habe mich aber gleich wieder auf den Boden geschmissen und bin vernünftigerweise gekrabbelt.

Die letzte Woche war ich mit Mama und Papa verreist. Diesmal nicht so weit wie sonst, wir sind nur 1 Stunde mit dem Auto gefahren. Der Ort hieß Malente. Das Beste war, dass mein Freund Levi auch da war. Levi ist der Sohn von Steffen und Ann kathrin. Mit dem habe ich viel gespielt und wir haben zusammen eine Menge Quatsch gemacht. Das war immer lustig. Papa und Steffen sind viel gelaufen und auch Mama hat jeden Tag die Laufschuhe angezogen. Ich konnte dann immer mit Levi spielen. Der läuft übrigens auch schon auf zwei Beinen. Ich bewege mich weiterhin auf allen Vieren. Ich bin viel schneller, wenn ich krabbele. Außerdem habe ich einen kleinen Schiebewagen mit dem ich gerne durch die Wohnung laufen. Das geht dann schon ganz gut. Manchmal wenn ich mit Mama übe, dann kann ich auch schon auf zwei Beinen gehen. Jetzt sind wir wieder zu Hause und alles geht seinen normalen Lauf.

Heute am Montag, den 17. März war ich mit Mama und Papa im Trainingslager. Wie das? Das ging so: Mama und Papa sitzen sich 2m von einander entfernt auf dem Boden. Ich musste immer zwischen beiden hin und her gehen. Das hat Spaß gemacht und die beiden haben sich auch immer gefreut. Wie leicht man Eltern doch eine Freude machen kann:-)
Die normalen Wege bin ich zwar immer noch auf "4 Beinen" unterwegs, aber das Training hat 'ne Menge ausgemacht und so geht das Gehen immer besser, auch wenn Papa meint ich würde "wie betrunken" gehen.

Also mittlerweile kann ich super gehen, hinfallen tue ich nicht mehr. Na ja, fast nie mehr, denn manchmal setze ich mich doch auf den Po, aber der ist mit meiner Pampas auch schön gepolstert. Es ist mittlerweile schon schön warm draußen, dass ich oft draußen spielen kann. Wir haben eine tolle Sandkiste direkt vor unserer Terrassentür. Papa sagt der Monat, der jetzt gerade ist, heißt Mai. 

Bei uns ist im Moment unheimlich viel los. Papa und Mama sind ganz aufgeregt, andauernd sind Menschen bei uns zu Besuch. Warum frage ich mich auch die ganze Zeit? Papa sagt: "Wir bauen jetzt ein Haus." Wieso wir ein Haus bauen weiß ich nicht, denn wir haben doch eins. Papa sagt, das sei eine Wohnung, aber das neue Haus gehört uns dann ganz allein. Das sind mal wieder Sachen, die nur Erwachsene verstehen, denn in unserer Wohnung wohnt niemand außer Mama, Papa und ich. Also gehört es uns doch!? 
Das neue Haus wird erst gebaut, wir waren neulich da und ich konnte nichts sehen, nur Erde und Steine, sonst nichts....und jetzt kommt das Tollste. Papa hat gesagt, es gehört uns, aber wiederum doch nicht. Es gehört der Frau aus der Bank. Da musste ich einmal mit. Man war das langweilig. Ich musste im Kinderwagen sitzen und nur zuhören. Also unser neues Haus gehört
dieser Frau. Das ist doch unglaublich. Die kenne ich doch gar nicht. Papa hat es mir wieder erklärt: die Frau gibt uns erst mal Geld und dann geben wir es der Frau zurück. Das dauert aber richtig lange. Dafür, dass wir das Geld jetzt gleich kriegen, geben wir der Frau mehr Geld zurück. Ja, ist Papa denn verrückt geworden?
Kommen wir zum Guten. Wie Mama mir erzählt hat habe ich viiiieeeel mehr Platz zum spielen in dem neuen Haus. 
Warum hat  Papa das nicht gleich gesagt.

Also es ist nicht meine Schuld, wenn so wenig auf meiner Seite steht. Ich komme immer noch nicht mit den Tasten und Buchstaben klar. Alle sagen: das wird noch einige Jahre dauern, bis ich das kann. Papa war die ganze Zeit voll im Stress. Hausbau, Schule, Laufseminare und Laufkurse. Alles kam zusammen. Jetzt sind wir wieder bei Oma und Opa in Brasilien. Hier ist mal wieder Zeit alles aufzuschreiben, was in den letzten Monaten so passiert ist.
Ich habe schon ganz viel gelernt. Ich putze mir jetzt selber gern meine 7,5 Zähne. Ich darf noch nicht den Schaum im Mund haben, den Papa und Mama benutzen, aber zumindest habe ich eine eigene kleine Zahnbürste und stochere damit im Mund rum. Außerdem bekomme ich jetzt immer mehr Haare. Papa meint, dass würde auch Zeit. Ich bürste mir die Haare jetzt sehr gerne. Mama findet mich dann immer ganz schön....:-)

  
Der echte Hammer (im wahrsten Sinn des Wortes) war am 27. Juni. Ihr kennt doch den Klitschko? Der ist jetzt mein bester Freund. Warum? Das kam so. Also ich flitze immer aus unserem Wohnzimmer in mein Kinderzimmer, so auch an diesem Tag. Hundertmal hat es immer geklappt. Dann plötzlich greift mich meine rote Spielzeugkiste an, echt....Bumm!! Ein Haken und schon lag ich am Boden und habe Sterne gesehen. Logisch habe ich geschrieen und Papa kam sofort angerannt. Ich hatte mich aber wieder erholt und wollte es der Kiste heimzahlen. Und was macht Papa....er bricht den Kampf ab. Nein, nur das nicht, ich schreie immer weiter und fordere weiterzukämpfen, aber er lässt sich nicht erweichen. Ich lande auf dem Wickeltisch und er kühlt meine Beule an der linken Schläfe. Da hat mich die Kiste erwischt. Papa sagt ich solle besser aufpassen, wenn ich um die Ecke laufe. Aber die Kiste hat mich doch angegriffen, echt. 
So werde ich verarztet mit Eis und einer Salbe, genau wie beim Klitschko...und so sah ich am nächsten Tag auch aus. Ein dickes, fettes, blaues Auge. Alle haben gestaunt, nur Mama und Papa mussten immer erklären wie alles gekommen war und keiner glaubt mir bis heute, dass die Kiste angefangen hat.

Mein Papa sagt ich darf nichts über unser neues Haus erzählen, weil es irgendwie nicht vorwärts geht. Er schimpft immer auf die Männer, die nicht arbeiten und keiner weiß: Warum nicht! Mama ist da viel lockerer, sie meint immer es werde schon alles gut. Finde ich auch, Papa soll mal nicht so aufgeregt sein.

Und dann kam der Tag als wir nach Sao Paulo gefahren sind. Kenne ich mittlerweile ziemlich gut, denn ich bin schon zum dritten Mal hingefahren. Also, alle Koffer wurden gepackt, sogar Oma und Opa waren da, um beim Packen zu helfen. Dann hat uns Papa zum Flughafen gebracht. Opa und Oma blieben mit mir am Flughafen. Christoph (ein guter Freund, der mich auch immer auf den Arm nimmt) hat dann Mama und Papa zum Flughafen gebracht. Und jetzt kommt das Beste: Oma und Opa sind mit ins Flugzeug gestiegen und kommen mit nach Sao Paulo. Wahnsinn, alle zusammen im Flugzeug.
Nach der üblichen langen Reise sind wir dann von meinen Onkeln Paulo und Francisco (Mamas Bruder aus USA, ist auch zu Besuch) am Flugzeug abgeholt worden.
Hier ist jetzt echt das Paradies. 2 Omas, 2 Opas, 2 Cousinen, Mama, Papa, viele Onkel und Tanten. Alle spielen mit mir. 
Unter uns, dass kann einem manchmal auch zuviel werden. 


Heute ist der 1. Januar 2005, lange habe ich nichts auf meiner Seite geschrieben. Jetzt wird es aber mal wieder Zeit ein paar Sachen zu schreiben. Wir sind mal wieder in Sao Paulo und schwitzen vor uns hin. Papa hat mich heute gefragt, wie das letzte Jahr 2004 so für mich war. Typisch Papa, solche Fragen! Na ja, also mal nachgedacht. Angefangen hat es in der Sylvesternacht am 01.01.04, logisch, oder? Aber eine Geschichte von damals will ich kurz erzählen.
Wir waren zur Sylvesterfeier bei unserem Freund Jens, da waren ganz viele andere Menschen auch noch. Ich mag wenn Trubel ist, dann irgendwann sind alle nach draußen und haben mit Feuer gespielt. Dann gingen Raketen in die Luft (ich liebe Raketen!!!) Nach dem alle (bis auf mein Papa) Raketen haben steigen lassen sind wir wieder ins Haus gegangen. Mama, Papa und ich mussten dann nach Hause fahren. Wir haben noch Mara eine brasilianische Freundin mitgenommen und dachten wir wären schnell zu Hause. Mara haben wir noch abgesetzt und dann sind wir in einen Nebel gekommen....Haste noch nich gesehen....würde Papa sagen. Hatte ich auch noch nicht gesehen. Wir konnten nicht weiterfahren. Nur eine weißen Wand. Ich fand das lustig, obwohl ich schon sehr müde war. Papa war auch müde, fand es aber nicht so lustig.
Wir sind gaaaaaaanz langsam vorwärts gefahren und irgendwann ist Mama ausgestiegen und ist vor dem Auto gelaufen....und Papa immer hinter ihr her. So ging's die letzten 2km. Ich bin dann doch noch eingeschlafen, also kann ich den Rest nicht erzählen.
So fing das Jahr auf jeden Fall an. 14 Tage später habe ich mir dann meinen Arm gebrochen. Echt! Ich habe mit meinem Freund Luca auf dem Sofa gesprungen und habe einen neuen Sprung versucht, der ist dann leider schief gegangen und ich lag auf dem Boden und mein Arm hat weh getan. Dann bin ich mit Mama ins Krankenhaus gefahren und habe dort eine Manschette um den Arm bekommen. Hat nicht mehr weh getan, am Anfang war es nur etwas lästig, weil ich nicht so gut spielen konnte. Nach 3 Wochen war der ganze Spuk vorbei. 
Logisch leben wir seit einiger Zeit in unserem neuen Haus. Super! Da kann ich klasse spielen. Der ganze Stress, den Papa gemacht hat, ist vorbei und wir haben uns gut eingelebt. 
Im Frühjahr war Alan ein Läufer aus Brasilien bei uns, der hat beim Marathon mitgemacht. Ist ein echt schneller Läufer. Man ist der viel gelaufen als er bei uns war. Er sagte er müsse so viel laufen, weil er an den Olympischen Spielen teilnehmen will. He!! Dafür muss man so viel rennen? Morgens rennen, abends rennen und dazwischen hat er viel mit mir gespielt. Das war lustig. Bei den olympischen Spielen war er dann doch nicht, obwohl er so viel gelaufen ist. Eigentlich schade, denn ich hätte ihn gern im Fernsehen geguckt. Ich habe mit Papa viel Sport im Fernsehen gesehen. Das finde ich zwar nicht so toll wie Papa, aber so manches Mal habe ich doch was gesehen. Fußball war ja auch....oh je, war Papa genervt. Mama sagt dann immer: Ohne Brasilien ist es sowieso zu langweilig. Wenigstens hatte eine Mannschaft einen brasilianischen Trainer und die andere einen deutschen Trainer. Ich glaube der deutsche Trainer hat gewonnen.
Ich habe in diesem Jahr auch Fahrrad fahren gelernt. Allerdings erst einmal mit einem Laufrad, das habe ich von meinem Opa geschenkt bekommen, immer auf unserer Straße rum. Das geht gut, denn hier fahren keine Autos, zumindest ganz wenig. Das Laufrad ist echt klasse und ich habe schon Fahrradtouren mit Papa und Mama gemacht. Als sie mir im Sommer dann ein anderes Rad gekauft haben war ich doch etwas genervt, denn es war viel gefährlicher als das Laufrad. So habe ich das neue Rad noch nicht viel benutzt. 
Im Sommer waren dann Tante Nini und Oma Zelia aus Brasilien zu Besuch. Das finde ich immer klasse, denn je mehr da sind umso mehr kann ich mit verschiedenen Menschen spielen. Wir haben 'ne Menge zusammen gemacht, obwohl bei den größten Reisen bin ich dann doch lieber bei Oma und Opa in Kaierde geblieben. Die Zeit ging dann auch vorbei und wir haben die beiden zum Flughafen gebracht. Ich liebe ´Flughäfen!!!